Herr Steffen Dachsel hat in einem Bauvorhaben erstmalig unserer Conclay-Lehmsteine verwendet. Aus diesem Anlass haben wir mit Ihm ein Interview geführt:
Conclay: Herr Dachsel, sie sind schon sehr lange als Planer wie auch Ausführender im Lehmbau tätig. Wie sind Sie dazu gekommen?
Den Weg zum „Lehmbaumeister“ betrat ich vor bald 40 Jahren durch eine Lehre als Baufacharbeiter, weiter ging es über ein Studium des Bauingenieurwesens, der Architektur und schließlich in die Selbstständigkeit als planender Lehm- und Strohballenbauer.
Umweltschutz spielte für mich schon zu DDR-Zeiten eine wichtige Rolle und so war es nur folgerichtig, mein Handeln als Bauschaffender ökologisch auszurichten. Da kam mir der Lehm, auch im wörtlichen Sinne, zwischen die Finger und seitdem steht der Urstoff im Zentrum meines Schaffens.
Conclay: Sie sind in mehreren Bereichen beruflich mit Lehm verbunden, wie kam es dazu und wie sieht ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Mit Gründung des Architekturbüros „adobe“ begann 1996 meine berufliche Tätigkeit rund um das ökologische Bauen mit dem Schwerpunkt Lehmbau. Die von mir 1998 gegründete Kooperative „lehm-bau-kunst“ hat sich zum regional beachteten Anbieter von Lehmbauleistungen entwickelt. Mit der „ackergold eG“ produzieren wir Strohlehm-Wandmodule und errichten Strohlehmhäuser.
Viele Gebäude konnten altbaugerecht saniert werden und im Neubau ist es mein Bestreben, soviel Lehm wie möglich zu verbauen. Denn die Verwendung von Lehmbaustoffen schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit meiner Kunden.
Insbesondere die Planung, Ausführung und Weiterentwicklung von Gebäuden aus den regionalen Baustoffen Lehm, Stroh und Holz stellen seit etlichen Jahren meinen Arbeitsschwerpunkt dar. Als Lehrbeauftragter an der FH Erfurt und als Vortragender trage ich zur Verbreitung des modernen Lehm- und Strohbaus bei.
Conclay: Erzählen Sie uns mehr über die Strohlehmhäuser. Wie muss man sich die Konstruktion der Wände vorstellen?
Die Innenwände unserer „ackergold“ Strohlehmhäuser werden größtenteils als schwere, nichtragende Lehmwände ausgeführt. Entweder als gebogene, gemauerte Wandscheiben oder in der trockenen Stapeltechnik zwischen Holzständern.
Dadurch erzielen wir eine hohe thermische Masse, die Temperaturspitzen kappt und in Kombination mit passiver Solarenergie bzw. Strahlungswandheizung eine hohe Behaglichkeit bietet.
Conclay: Sie haben bereits unsere Conclay-Lehmstein verwendet. In welchem Objekt und welcher Form wurden sie verwendet?
Einen ersten Einsatz der Conclay 2DF Lehmsteine erfolgte beim Neubau eines Bungalows in Erfurt. Die Arbeiten konnten unter Anleitung gut in Eigenleistung erbracht werden. Sicherlich auch, weil das Holzständerwerk entsprechend geplant wurde.
Im Augenblick prüfen wir den Einsatz der Steine als tragende Innenwände bei einem Strohlehmhaus in Osthessen.
Übrigens: das Logo von „lehm-bau-kunst“ zeigt den Rohbau eines tragenden Lehmbauwerks in Indien. Hier durfte ich als Student den massiven Einsatz tragendem Lehmsteinmauerwerks kennen lernen.
Conclay: Herr Dachsel wir danken Ihnen für das Gespräch und freuen uns auf weitere gemeinsame spannende Projekte